Wie halten Sie es mit dem "Dry January"?
Wir hätten da einen Kompromissvorschlag: Damit der Genuss nicht völlig auf der Strecke bleibt, empfehlen wir Ihnen unsere große Auswahl an 37.5 cl Flaschen. Vom günstigen und äusserst leckeren Amarone der Azienda Buglioni über den exzellenten Barolo von Oberto hin zum beeindruckenden Brunello di Montalcino von IL Poggione – hier finden Sie eine ganze Palette wirklich grossartiger Weine.Francesco Monchiero ist der Erste, der mit einem Wein der Appellation, Arneis Roero die begehrten Tre Bicchieri erhalten hatte - und auch der Erste, der sie gleich zweimal nacheinander erhielt. Francesco Monchiero ist hier aufgewachsen und mit der Region vertraut wie kaum ein Zweiter. Er kennt jeden Stein, vor allem aber die Eigenschaften der sehr unterschiedlichen Lagen an den Roero-Hügeln. Ein Rundgang durch seine Reben ist gleich auch eine Lektion über die Geologie dieser Region. Gelegentlich hebt er eine Muschel auf, die durch die Bodenarbeit an die Oberfläche kam, unter der sie vor Jahrmillionen, als das Gebiet noch vom Meer eingenommen war, abgelagert worden ist. Sein Arneis Roero Recit (Recit bedeutet im piemontesischen Dialekt "piccolo re", kleiner König) - so stuft Francesco Monchiero die Sorte Arneis innerhalb der italienischen Weissweine ein, zeigt vielfältiges, feinwürziges Bouquet, das an erinnert an Waldbeeren und Minze erinnert. Am Gaumen halten sich geschmeidige Süsse und lebhafte, feine Säure die Waage.
Alfredo Currado-Vietti war einer der grossen Pioniere im Barolo-Gebiet; zu seinen Verdiensten gehörte es, 1961 als Erster einen Einzellagenbarolo geschaffen zu haben. Danach folgten etliche weitere Lagen, vor allem aber folgten viele Produzenten, die es ihm gleichtaten und damit zum grossen heutigen Erfolg der Appellation Barolo überhaupt betrugen. Der Barolo Castiglione von Vietti ist eine hervorragend gelungene Assemblage aus den Vietti-Lagen in Castiglione Falletto und weiteren Barolo-Gemeinden. Der Wein zeigt eine raffinierte Nuancenvielfalt, das Bouquet ist ein Feuerwerk feinster Aromen, die an reife und gekochte Früchte erinnern, sie werden durch eine rassige Würze ergänzt. Der Ertrag der Reben liegt bei 35 Hektoliter pro Hektare. Nach einer dreiwöchigen Maischestandzeit reift der Wein während den ersten vier Monaten in Barriques, anschliessend in grossen Holzfässern.
Die Azienda Buglioni ist eines der jüngsten Weingüter der Region. Erst im Jahre 1993 haben die Textilunternehmer Buglioni ein paar alte Mauern und ein schönes Stück Land erworben. Dieses war mit alten Reben bepflanzt, wobei niemand so recht wusste, was damit anzufangen sei. Die erste Ernte war mehr ein Herbstfest mit den engsten Freunden. Im Gegensatz zu ihrer erfolgreich geführten Textilfirma, mit über 30 in Italien verteilten Verkaufsgeschäften, hatten von Reben, geschweige denn vom Weinmachen, weder Vater Alfredo Buglioni noch Sohn Mariano eine Ahnung. Dies aber sollte sich ändern. Viel Ehrgeiz hat die beiden angetrieben, nochmals etwas anzufangen und auch damit erfolgreich zu sein. Trotz einem beschwerlichen Anfang sind die Buglionis zur Einsicht gekommen, dass nur volles Engagement sie ans gewünschte Ziel der Perfektion bringt. Ein stilvoller Keller wurde gebaut, ausgerüstet mit allem, was dazu gehört. Ebenso wurde der Rebberg vergrössert und zum Teil neu angepflanzt; dies nach neuzeitlichen Kriterien, aber mit alten einheimischen Sorten. Mit jedem Jahrgang sind die Erträge in den Rebbergen kleiner geworden, die Weine dafür umso kräftiger und konzentrierter. Degustationsnotiz: Opulentes Bouquet, doch klar definiert, frische Frucht- und Würznoten, kandierte Früchte, Lebkuchen, ein endlos langes Defilee von reizvollen Aromen. Schwelgerisch reich am Gaumen, langer Abgang.
Der Ripasso Il Bugiardo hat die Aromenfülle eines schönen Amarone, ist jedoch etwas leichter wie der famose Amarone desselben Produzenten. Immer noch kraftvoll genug allerdings, um einer deftigen Speise der ideale Begleiter zu sein. Ripasso nennt sich eine im Valpolicella verbreitete, traditionsreiche önologische Technik, bei welcher dem normalen Valpolicella ein Teil des Amarone-Tresters beigegeben wird. So erhält er eine Stoffdichte, die an den grossen Bruder gemahnt - nicht aber dessen hohen Alkoholgehalt.
Der Chianti Classico von Castellare kommt ganz ohne internationale Sorten aus. Das war von Beginn weg ein wichtiges Anliegen des Besitzers Paolo Panerai. Die Basis bilden Sangiovese und Canaiolo. Damit soll das typischste und berühmteste italienische Weinrezept beibehalten werden. Castellare wolle nicht einer Mode hinterherrennen. Je nach Jahrgang kommen 1 bis 2 Prozent Colorino dazu. Die Trauben stammen aus den eigenen umliegenden, kalkhaltigen Lagen in 400 Meter Höhe. Der Wein wird im Stahltank vinifiziert (15 bis 20 Tage) und in 225- und 500-Liter Barriques und Tonneaux ausgebaut. Er zeigt ein rassiges, lebhaftes Bouquet, elegant und fein, mit würzigen Noten (Pfeffer) und Beeren (Brombeeren, schwarze Johannisbeeren) und mit einer Nuance Vanille. Der Auftakt ist geschmeidig, am Gaumen wirkt er elegant, leicht und schlank. "Un vino che ricerca, con la tipicità, la massima eleganza."
Marco Oberto verfügt mehrheitlich über Anlagen mit alter Bestockung, die auf mehrere Lagen in der Appellation Barolo verteilt sind. Roggeri bringt dank lehmreichem Boden intensive Farben, viel Extrakt und dichtes Tannin, die reine Südlage Rive trägt Wärme, Schmelz und Fülle bei, San Biagio, durch sandigen, leichten Boden geprägt, die eleganten, finessenreichen Noten. Der Ausbau findet während 24 bis 30 Monaten in 2500-Liter-Holzfässern aus slawonischer Eiche statt. Die Mischung ergibt einen besonders komplexen und vielschichtigen Barolo im klassischen Stil: Noten von Kakao, Schokolade und Trockenfrüchten, sehr klar, präzis definiert, mit feiner Würze (Zimt und Nelke), aber auch etwas Lakritze. Am Gaumen gut strukturiert mit feinem und eingebettetem Tannin. Dieser Barolo ist nachhaltig, elegant und spannend.
Die Gini-Familie besitzt Reben seit dem 18. Jahrhundert und zwar in den besten Hügellagen (Froscà und Foscarin) von Monteforte d'Alpone. Erst Sandro (Önologe und Präsident des Consorzio del Soave) und sein Bruder Claudio Gini (Winzer) haben es verstanden, auf dem 25 ha grossen Weingut jene meisterhaften Weine zu produzieren, die dank ihrer einzigartigen Feinheit zu den gesuchtesten der Appellation gehören. Ihr Soave Classico, über die Jahrgänge hinweg, ist von seltener Konstanz im aromatischen Ausdruck, stets ein sicherer Wert. Intensiv fruchtige und beerige Aromen, erinnernd an Kernobst und Himbeeren prägen das Bouquet. Insgesamt sehr reich, weich, mit leicht exotischem Einschlag. Füllig am Gaumen, schön abgerundet, fast schmeichelhaft: Passend besonders zu Spargeln, auch als Apéritif und zu schmackhaften Vorspeisen, auch zu salzigem Käse.
Il Poggione zählt zu den ältesten Weingütern und zugleich zu den Pionieren des heutigen Brunello di Montalcino. Mit unvergleichlicher Konstanz und Ausgeglichenheit entsteht hier klassischer Brunello, unverfälscht, fernab von modischen Launen. Von raffinierter Struktur, erstaunlich reich und doch von grosser Finesse. Ein Wein mit überdurchschnittlicher Lagerfähigkeit, wie alle Weine von Il Poggione.
Die neue Besitzerin der Azienda Avignonesi, Virginie Saverys, hat am erfolgreichen Konzept ihrer Vorgänger festgehalten, jedoch mit der Einführung des biologischen Rebbaus noch eine Dimension hinzugefügt. Virginie ist von der Notwendigkeit nachhaltigen Denkens und Handelns überzeugt. So hat auch der Vino Nobile von Avignonesi an Format hinzugewonnen. Für den Klassiker des Hauses werden seit der Ernte 2010 ausschliesslich Sangiovese-Trauben verwendet. Sie stammen aus den beiden Lagen Le Capezzine und I Poggetti. Der Ausbau dauert 18 Monate, je zur Hälfte in Barriques zweiter oder dritter Füllung und in grossen Eichenholzfässern. Bevor der Wein in den Verkauf kommt, reift er mindestens 6 Monate in der Flasche.
Der Carignano del Sulcis Riserva Roccalmar ist eine Traubenselektion von sehr alten Reben, die alle noch nach der antiken Anbaumethode (vigna latina) kultiviert werden und nur sehr kleine Mengen erzeugen. Die Reben reichen bis zum Meer und die untersten Stöcke werden gar vom Meerwasser umspült. Der Wein reift während 12 Monaten in kleinen Eichenfässern. Das Resultat ist ein opulenter, präzise definierter Wein mit einem breiten, warmen Aromenspektrum und einer satten, tiefroten Farbe. Er ist perfekt ausgewogen, wirkt schmeichelhaft am Gaumen und bleibt immer rassig und elegant.
Die Cantina di Santadi ist eine ausgesprochen erfolgreiche Weinbaugenossenschaft. 200 Kleinwinzer werden von den Fachleuten der Genossenschaft beraten und schaffen so Aussergewöhnliches. Das Bekenntnis zu den einheimischen Traubensorten ist Teil des Erfolgs. Für den Terre Brune werden Trauben alter, wurzelechter Stöcke (franco di piede oder vigna latina) selektioniert, die im Buschsystem (alberello) erzogen sind. Der Ertrag ist gering. Die Basis bilden Carignano-Trauben (95%), denen etwas Bovaleddu zur Seite gestellt wird.Der Saft wird während zweier Wochen in Inoxtanks vergoren, anschliessend reift der Wein 16 bis 18 Monate in neuen französischen Barriques. Er zeigt eine typische rubinrote Farbe mit granatfarbenen Reflexen. Das Bouquet ist ausgesprochen vielfältig. Es vereint Pflaumen- und Heidelbeernoten und erinnert an Lakritze, Tabak und Wacholder. Der füllige, doch strukturierte Körper wirkt geschmeidig und warm. Die konzentrierten Aromen klingen lange nach. Ein langlebiger, gehaltvoller Rotwein.
Die für ihre Barolos und Barberas berühmte Cantina Vietti produziert auf einem speziell dafür geeigneten Grundstück (Cascinetta) in der Region Asti intensiv fruchtige und aromatische Moscato-Trauben. Durch Kälteeinwirkung wird die Gärung unterbrochen und dadurch nicht nur eine erfrischend prickelnde Kohlensäure sondern auch die ganze explosive Aromatik der Trauben im Wein erhalten. Eine süsse Spezialität, die auch dem üppigsten Essen einen verführerisch leichten Akzent verleiht.